Alltagsabsprung, kurze schnelle Entscheidung treffen. Verlängertes Wochenende und
abschalten oder sich gehen lassen ?
Beides !
So ging die Reise ganz Spontan nach Mallorca. Kein Projekt, kein Plan, einfach nur sein und sich treiben lassen, von dem was der Tag zu bieten hatte. Es ist unser zweiter Besuch der Insel, mit uns meine ich meine Freundin und mich, weswegen wir irgendwas an der Ostküste nehmen wollten. Bucht, Wasser und Wetter, mehr Kategorien gab es für uns nicht. Von allen drei gab es genügend, die Wahl traf letztendlich auf Cala Ferrera, was an der Cala D’or liegt bzw. zur Gemeinde Santanyi.
Ich hatte diesmal deutlich weniger Equipment mit, zur Freude meiner Freundin, glaub ich zumindest. *haha* Was mich dennoch nicht abgehalten hat die Eindrücke aufzunehmen und für mich zu verarbeiten. Ich verbinde mit einem Foto unglaublich viel, auch wenn es oftmals minimalistisch, persönlich ohne Bezug oder einfach nur idyllisch ist. Es ist für mich – Zeit, für einen Moment festzuhalten – und nichts mehr, ich lasse mich von meinem Inneren leiten und teile diese Inhalte mit meinen Durchgeknallten, der Außenwelt und dem Internet.
Spanische Versuchung
Da war dieser eine Spaziergang auf der Suche nach einer verlassenen Bucht. Im Augenwinkel sah ich, wie auf einer Holzbank zwei Mädels saßen. Wir sind weiter zum Strand, wo ich dann die Kulisse festgehalten habe. Alles im Kasten, also ab auf’s Handtuch und genießen. Mit einmal stehen die beiden am Strand und haben ihr Smartphone glühen lassen. In freudigen Posen gab es dann ein Bild nach dem anderen. Total in Trance, voller Freude und als ob sie niemand aufhalten könnte. “Lass sie mal machen”, dachte ich mir, doch in mir kitzelte der Auslöser die beiden zu portraitieren. Hin da ! Kurze Hand angeboten, auf englisch … mhh, sprechen sie nicht. Mist ! “Zufällig deutsch ?”, auch nicht. Beide kommen aus Bilbao, mein Spanisch hält sich in Grenzen. Also mit Hände und Düsen uuuunnd etwas Instagram versuchen. Sie haben angebissen, jawoll ! Die Serie war im Kasten, die beiden mega süß und haben mir in diesen Augenblicken ihr Vertrauen geschenkt. Reisen Dank dafür, ein verrücktes – muchas Gracias ! – und alles Liebe an Laura und Clara. Adios !
Der Absprung,
Wahnsinns Situation die ich mir unbedingt notieren wollte. Da stand an einem Steinvorsprung ein Junge, ungefähr 10 Jahre alt, ließ sich zum Springen von Eltern und seinem Bruder anfeuern. Erster Versuch. Die Beine steif wie Gestein. Auch beim zweiten und dritten Versuch passierte nicht viel, außer leichtes Zittern. Zuspruch und Ermutigung durch die Familie, die schon im Wasser gewesen ist. Immer noch nichts. Jetzt aber, er nimmt Anlauf uuuund bleibt stehen. Muh .. was passiert gerade im Kopf, wie fühlt sich diese Angst im Körper an ? Fragen die ich mir stellte und dabei Situationen aus meinem Alltag gesucht habe. Als ich glaubte die Antwort gefunden zu haben, sprang er nach dem siebte Versuch in Wasser. Freudestrahlend kam er die Leiter wieder hoch und sprang immer und immer wieder. Wie oft erleben wir Großen solche Situationen ?
“Ein Gefühl der Angst steigt,
du stehst an der Klippe.
Unter dir das Wasser klar,
überkommt dich, es ist tief.
Ein kurzer Moment der Freiheit
bist du sicher im Wasser wiegst,
doch der Absprung ist deine Hürde.
Der freie Fall, Sorge der Unversehrtheit plagt dich.
Gedanken schweifen, doch die Zeit
verstreicht, die Sonne neigt sich dem Horizont,
deine Entscheidung weilt.”
Aber es kommt noch besser. Denn ganz ungestüm spazierte eine 3 jährige, meine Schätzung, entlang der Steine und hat die Situation beobachtet. Urplötzlich und wie von einer Idee getrieben, rannte sie zum Strand, zog sich Schwimmflügel über beide Arme, nahm ihren Papa in die Hand und kam zum Absprung zurück. Der Vater sprang zuerst rein, dann kam der Moment der kleinen Kriegerin. Sie stand an der Kante, hielt den Atem an, drückte die Nase fest und sprang vollen Mutes ins Wasser. Grinsen über beide Backen, als ob es nichts leichteres als DAS gewesen wäre. Auch sie schwamm zur Leiter, stieg aus dem Wasser, was aber dann geschah, ließ mich fassungslos werden. Sie ging zurück zum Strand und zog sich ihre Schwimmflügel wieder aus. Ein Sprung, ein Gefühl. Es sich einmal bewiesen zu haben, diesen Moment für immer abgespeichert zu haben und sich für die nächste Zeit aufzusparen. Klar klingt das alles irgendwie geschwollen, ich für meinen Teil habe ein Steinstarke Erfahrung mitgenommen und bin dankbar für beide Seiten.
“Ein Sprung ist genügend, der Genuss vom freien Fall ist für ewig”
Der Rest des Aufenthalts genoß man das Wetter, die Umgebung und das Meeresgeräusch. Kurz, intensiv und mit voller Energie geht’s zurück. Danke kleiner Mann, Faszination für die Kriegerin und positive Begeisterung für nicht hufhaltbare Sprachbarrieren. *haha*
Hier nochmal die Gallerie der Reise: