Sächsische Schweiz
Eingefangen von einer Herbstpracht, der Wärme und dieser Weite der Natur, fühlt man sich frei und seelenbefriedigt. Jegliche Erschöpfung die aufzukommen vermag, wurde durch wunderbare Aussichten entschädigt. Ein Abenteuer ganz nach meinen Vorstellungen.
Wir haben uns für ein verlängertes Wochenende in ein „Safarizelt“ in Bad Schandau eingemietet – Außen Zeltplane, innen „Luxuscamping“. Die Temperaturen wussten auch ein Abenteuer zu versprechen und so waren die Nächte um die 8° Grad kalt. Die Ausstattung ließ nichts zu wünschen übrig, neben bezogenen Betten, einer Küche und einen Aufenthaltsbereich, gab es ein Badezimmer mit „Dschungel“-Dusche. Viel Komfort also.
"ZEIT, FÜR EINEN MOMENT FESTZUHALTEN."
// Kleiner Winterberg
Eine kurze Nacht lag hinter uns, was unsere erste Tour zum kleinen Winterberg auf den Plan rief. Mit dem Auto sind wir bis zum Parkplatz Neumannsmühle gefahren. Von dort aus starteten wir den Aufstieg und bemerkten relativ spät, dass wir falsch abgebogen sind. Wir haben die Karte – einmal verlaufen bitte – gezogen. Aus der Ferne sahen wir ein Auto auf uns zu kommen, wie passend, denn im Inneren saß der Parkranger. Nach einem kurzen Austausch nahm uns der gute Herr kurzerhand mit und so liefen wir querfeldein über gefällte Tannen. Auf die Nachfrage warum hier soviel Tannen abgeholzt wurden, ist uns erst bewusst geworden, was der Befall von Borkenkäfer für einen Schaden anrichten kann. Unsere Wege trennten sich bei der nächsten Abzweigung, wo auf dem Wegweiser – kleiner Winterberg – stand. Jetzt sollten wir den Aufstieg allein hinbekommen.
// Hinauf Schwerer Blick hinauf, ich zähle die Steine, meilenweit. Anstrengung nimm ich in Kauf, Leben in meine Beine, Freudenzeit. Ich und mein Selbst zu zweit, es dauert eine Weile, Seelenlauf. Zufrieden, selig ohne Streit, die Sicht in das Weite, leichte Sicht darauf.
Verschiedene Auf- und Abstiege standen uns bevor, vor allem aber die unterschiedlichen Kulissen waren beeindruckend. Große Tannen ließen sehr wenig Licht einfallen, ebenso von grünen Moos überzogene Steine hinterließen einen sehr mysteriös und düsteren Eindruck. Irgendwie dauerte der Aufstieg länger als geplant, was uns auf einen wunderschönen in rot und gelb gefärbten Mischwald blicken ließ, ehe man wenig später weicheren Boden betreten hat. Das war unser Zeichen, denn jetzt hieß es auf sandigen Untergrund die letzten Meter zurück zu legen, bevor man einige hundert Treppenstufen hinter sich lässt. Oben angekommen überwiegt die Weite, der Ausblick und die Freudenzeit.
Nach einer Verschnaufpause ging es dann zum Abstieg, dieser war vergleichsweise angenehmer, schließlich ging es bergab. Da wir uns beim Aufstieg verlaufen hatten, nahmen wir jetzt eine Abkürzung, um nicht nur schneller zurück zum Parkplatz zu gelangen, sondern auch um eine verdiente Pause an einem Gasthof zu nehmen. Jeder von uns hat sich nun auf die böhmische Küche gefreut. Neben Schweinegulasch und Knödeln gab es die eine oder andere Süßspeise, bevor es wieder in die Unterkunft ging, wo man sich auffrischte.
// Festung Königstein
Die restliche Zeit des Tages wurde mit einem Besuch der Festung Königstein verbracht. Von hier aus ist der Sonnenuntergang ein Genuss, was uns zum Verweilen einlud. So nahm ich mein Block und zeichnete etwas oder schrieb kleinere Gedankengänge und manchmal auch ein Gedicht auf. Über den ganzen Tag verteilt war unsere Stimmung auf so einer befriedigenden Art und Weise gestillt, dass es keine Worte bedarf und jeder ließ einander in sich ruhen. Solche Orte sind magisch und gehören auf jede Erkundungstour.
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